Betet für alle Menschen. Bringt Bitten und Fürbitten und Dank für sie alle vor Gott! Betet besonders für alle, die in Regierung und Staat Verantwortung tragen. (1. Timotheus 2,1.2)
Bei Gott allein findet meine Seele Ruhe. Schütte dein Herz vor ihm aus, denn Gott ist unsere Zuflucht. (Psalm 62,2.9)
Lobpreis und Worship in der Gemeinde sind gut. Heute ist „Generation Lobpreis.“ Doch es gibt noch eine andere unvergleichliche und unerschöpfliche Energiequelle: Das persönliche Gebet. Nichts lässt eine besonders intensive Beziehung zu Gott so gedeihen wie ein persönliches Gebetsleben. Das Geheimnis ist das regelmäßige Gebet. Natürlich gibt es kein MUSS im christlichen Glauben. Andererseits: Alle anderen Weltreligionen erwarten von ihren Nachfolgern tägliche Gebete oder Meditationen. Oft ist das nur Ritus - aber Millionen tun es. Wieviel mehr sollte ich als Christ eintreten in die ganz persönliche Sprechstunde mit dem Schöpfer des Universums. Mit der Regelmäßigkeit wächst die Beziehung zu Gott und ich spüre seine Nähe unmittelbarer. Wer das möchte, fängt am besten mit Dank, Bitte und Fürbitte an.
1. Dank
Jeden Abend dankt man Gott vor dem Einschlafen für alles Gute, das man am Tag erlebt hat. Im menschlichen Miteinander gehört ein „Dankeschön“ zum guten Ton, da sollten wir erst recht Gott jeden Tag das Lob zollen, das ihm zukommt. Wer das täglich tut, entdeckt erstaunt, wie der Vater im Himmel ihn beständig liebevoll umsorgt mit großen und kleinen Geschenken. Und: Niederlagen und Enttäuschungen verlieren ihr Gewicht. Hoffnung wächst, dass mit dem Morgen neue Chancen kommen, von Gott.
2. Bitte
Ein Großteil der Bundesbürger betet für sich und andere - auch die nicht zur Kirche gehen. Alle persönlichen Anliegen - Prüfungen, Vorstellungsgespräche, Spannungen in der Familie, am Arbeitsplatz und in der Schule, Geldsorgen, Krankheit und Gesundheit - dürfen wir im Gebet zu Gott bringen. Da ist der Morgen die beste Zeit. Vielleicht liest man einen kurzen Abschnitt in der Bibel und bittet Gott dann um seine Hilfe für die Herausforderungen des Tages. Außerdem gebe ich Gott damit die Ehre: Ich gestehe ein, dass ich seine Hilfe auch für den ganz normalen Alltag brauche.
3. Fürbitte
Wir leben im Zeitalter des Individualismus. Als Christ weiß ich aber, dass die Welt sich nicht nur um mich dreht. Menschen um mich herum, Familie, Freunde, Mitschüler, Nachbarn, Kollegen sind krank an Leib oder Seele. Sie erleben Notlagen, haben Sorgen, sind ohne Gott. Vielleicht bin ich der einzige in ihrem Umfeld, der ihre Probleme wahrnimmt und sie vor Gott bringen kann. Ich kann nicht allen helfen, aber für viele beten. Wer offen ist, merkt, wen Gott ihm ans Herz legt. Vielleicht legt man sich eine Namensliste von Menschen an, für die man regelmäßig betet, z.B. in einer NotizApp im Handy. So kann man auch tagsüber für sie beten. Als „Nebeneffekt“ wird die Beziehung zu den Menschen intensiver, für die man betet.
4. Gebetsgemeinschaften
Manche Christen treffen sich regelmäßig, weil sie ein gemeinsames Anliegen haben. Denn manche Veränderungen und Projekte sind zu groß für einen Einzelnen. Auf diesem gemeinsamen Gebet liegt eine besondere Verheißung: „Wenn zwei von euch auf der Erde gemeinsam um irgendetwas bitten, wird es ihnen von meinem Vater im Himmel gegeben werden. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, da bin ich selbst in ihrer Mitte,“ sagt Jesus (Matthäus 18,20)
5. Gebet
Jesus lehrte seine Jünger auch das Beten. An theologischen Ausbildungsstätten ist es daher notwendig, dass verstärkt über das Gebet gelehrt wird und Studierende lernen zu beten. Martin Luther sagte: „Des Christen Handwerk ist das Beten“. Das gilt besonders für die Verantwortlichen in Kirchen und Gemeinden.
Magdalena Paulus, Götzis/Vorarlberg, Juristin, Autorin und Referentin