Wenn der Leiter wechselt

Monatliches Allianzgebet für Juni 2019

Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, dass ich Timotheus bald zu euch senden werde, damit ich auch erquickt werde, wenn ich erfahre, wie es um euch steht. Denn ich habe keinen, der so ganz meines Sinnes ist, der so herzlich für euch sorgen wird. … Ihr wisst, dass er sich bewährt hat; denn wie ein Kind dem Vater hat er mit mir dem Evangelium gedient. (Philipper 2,19-22) 

Zu Beginn seiner zweiten Missionsreise lief Paulus in Derbe und Lystra ein sehr junger Mann über den Weg (Apostelgeschichte 16,1) – Timotheus. Dieser Jugendliche muss Paulus fasziniert haben. Er mutet ihm mit Rücksicht auf die Juden die Beschneidung zu, nimmt ihn mit auf Missionsreise und schreibt später an die Christen in Philippi über Timotheus: Denn ich habe keinen, der so ganz meines Sinnes ist, der so herzlich für euch sorgen wird. (Philipper 2,20) Wieder einige Jahre später im 1.Timotheusbrief ermutigt Paulus ihn: Niemand verachte dich wegen deiner Jugend; du aber sei den Gläubigen ein Vorbild im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Glauben, in der Reinheit. (1.Timotheus 4,12) Paulus „entdeckt“ Timotheus also sehr früh, baut ihn auf, vertraut ihm und ermutigt ihn, weil er schon früh in ihm seinen geistlichen „Sohn“, seinen Nachfolger erkannte. Er fordert diesen noch jungen Mann geistlich heraus. Er soll für alle in den Gemeinden ein geistliches Vorbild in jeder Hinsicht sein. Schließlich sind die beiden Briefe an Timotheus eine Fundgrube dafür, wie Paulus den jungen Erwachsenen Timo-theus auf seinen späteren Leitungsdienst vorbereitet. 

Paulus hat offensichtlich sehr früh erkannt, dass Timotheus nicht nur ein guter Begleiter für ihn war, sondern dass er die Berufung zum Leiter und Nachfolger des Paulus hatte. Und so fördert er ihn gezielt und hilft ihm, der sich selbst noch gar nicht in dieser Aufgabe sehen konnte, sein Begabungsprofil zu entdecken und anzunehmen (1.Timotheus 4,14; 6,20). 

Damit Leiterwechsel gelingen braucht es immer zwei. Einen geeigneten Nachfolger, aber mindestens genauso wichtig, einen Vorgänger, der rechtzeitig, weise, vorausschauend und sich selbst nicht so wichtig nehmend (1.Korinther 3,5-11!) Ausschau hält nach der Person, die Gott als Nachfolger vorgesehen hat. Den Korinthern, die einzelne Personen überhöhten und beinahe vergötterten, schreibt Paulus ins Stammbuch, dass auch der begabteste Apostel ein Totalausfall ist, wenn Gott selbst kein Wachstum gibt. Leiter, die in der Gefahr stehen, sich selbst für unersetzbar zu halten, sollten mit viel Zeit 1. Korinther 3 meditieren! Und potenziellen Leitern, die wie Timotheus mit großer Zurückhaltung auf die Berufung reagieren, muss Gottes Wahrheit zugesprochen werden: Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. (2.Timotheus 1,7) 

Die neue, die nachfolgende, die noch unerfahrene Person braucht Ermutigung und die Erinnerung und Vergewisserung, dass die eigentliche Kompetenz für die Aufgabe in den Gaben und Ressourcen liegt, die Gott uns anvertraut hat: O Timotheus! Bewahre, was dir anvertraut ist! (1.Tim 6,20) 

Ekkehart Vetter, Mülheim an der Ruhr 
​​​​​​​Präses des Mülheimer Verbandes Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden und Erster Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz

Zur Vorbereitung und Gestaltung:

  • Leiterinnen und Leiter, die rechtzeitig und vorbereitet ihre Aufgabe in jüngere Hände gelegt haben, sollten von ihren Erfahrungen und Überzeugungen erzählen.
  • Fragen Sie als Ältere jüngere Personen, was für sie wichtig ist, um in Leitungsverantwortung hinein zu wachsen.
  • Machen Sie jüngeren Leuten Angebote der Begleitung und Gebetspatenschaft.
  • Bemühen Sie sich, in generationsübergreifenden Gebetsgruppen für dieses Thema zu beten.
  • Organisieren Sie Begegnungen von Senioren- und Jugendkreisen. Achten Sie dabei darauf, dass junge Leute ihre Wünsche und Bedürfnisse äußern können! „Belehren“ Sie die Jungen nicht, sondern stellen Sie viele Fragen!
  • Lohnenswert ist es mit Hilfe von Bibelkommentaren sich vor Augen zu führen, wie jung Timotheus war, als er berufen wurde, Paulus´ Begleiter, sein vielleicht wichtigster Mitarbeiter und schließlich sein Nachfolger wurde.

Gebetsanliegen

1.

Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) erlebt 2019 wichtige personelle Wechsel. Auf Hartmut Steeb, der 31 Jahre Generalsekretär war, folgt Dr. Reinhardt Schink.

2.

Wir danken Gott für den kompetenten, Netzwerk entwickelnden und aufopfernden Dienst von Hartmut Steeb über so viele Jahre! Für viele Menschen, lokale Allianzen und Werke ist sein Dienst ein echter Segen gewesen!

3.

Wir danken Gott, dass wir als DEA für die Aufgabe des Generalsekretärs zeitgerecht einen Nachfolger gefunden haben und beten für Dr. Reinhardt Schink, dass er mit seinem von Gott gegebenen Gabenprofil diese Aufgabe ausfüllt, zum Segen für viele!

4.

Auch das Allianzhaus hat 2019 eine neue Hausleitung bekommen. Gabriele Fischer hat ihren Dienst dort bereits im März begonnen. Wir wollen auch für sie und das ganze Allianzhausteam beten.

Liedvorschläge

1.

Nun aufwärts froh den Blick gewandt …

2.

Herr, wir stehen Hand in Hand …

3.

Leuchtturm (Sei mein Licht) …

4.

Bist zu uns wie ein Vater …

Bitte für

1.

Bestand des Friedensprojektes

2.

Um ein Klima der Wertschätzung und des Vertrauens

3.

Hohe Wahlbeteiligung und Ergebnisse, die Europa stärken

4.

Politiker, die wirklich die Themen der Menschen ansprechen

5.

Transparenz der EU Politik

6.

Eine geregelte Zusammenarbeit mit Großbritannien

7.

Wirtschaftlichen Aufschwung der Krisenregionen

8.

Eine einheitliche und verantwortliche Flüchtlingspolitik

9.

Neues geistliches Entdecken der christlichen Wurzeln Europas

Liedvorschläge

1.

Großer Gott wir loben dich

2.

Kanon: „Siehe, wie fein und wie lieblich ist´s, wenn Brüder in Einheit zusammen sind.

3.

Friede sei mit dir (Manfred Siebald)