30 Jahre Deutsche Einheit

Monatliches Allianzgebet für Oktober 2020

„Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden. Der Herr hat Großes an uns getan; des sind wir fröhlich.“

Psalm 126,1+3

Zwar waren die Ostdeutschen nicht die `Gefangenen Zions´, aber die Freude über die Friedliche Revolution 1989 und das Ende des menschenfeindlichen SED-Parteiapparates war groß. Für viele ging eine nicht zu Ende gedachte Hoffnung in Erfüllung – Freiheit, Ende der atheistischen Versklavung, der Mangelwirtschaft und Deutschland wieder ein vereintes Land ohne Besatzungsmächte – traumhaft! Der Jubel auf der gefallenen Berliner Mauer war riesig und steckte Ost und West und die halbe Welt an. Doch das Himmelreich war es nicht, was die DDR-Bürger dann erlebten. Der Traum vom grenzenlosen Wohlstand und hemmungsloser Freiheit war bald ausgeträumt. Die Probleme mit raffgierigem Egoismus, Arbeitslosigkeit und Existenzangst spülten sich nach oben. Was gut und hoffnungsvoll mit dem 3. Oktober 1990 begann, wurde bald von etlichen als Bevormundung und Ignoranz erlebt und das wirkt sich aus bis heute. Übrigens ist auch in Israel die Befreiung nach 70 Jahren Knechtschaft nicht alles `Milch und Honig´ gewesen, auch sie erlebten, dass die neue Freiheit mit `Dornen und Disteln´ einherging.

Dennoch

Was wir in Deutschland erlebt haben, dass ein waffenstrotzendes, atheistisches System durch Kerzen und Gebete in sich zusammengebrochen ist, das ist ein Wunder geschichtlichen Ausmaßes. Bis dahin hatte es das nicht gegeben und seitdem auch noch nicht wieder! Wieviel Blut ist in den Revolutionen der letzten Jahre (arabische Länder, Ukraine, Südamerika, Hong Kong) wieder geflossen! Und wir in Deutschland erlebten eine unblutige Wende, die bald ganz Osteuropa angesteckt hat. Ist das nicht ein Grund zur Freude? Hier, in unserer jüngsten Geschichte, hat der Herr Großes getan! Das wollen wir auch im 30. Jahr der Wiedervereinigung feiern und nicht vergessen. Wenn wir nicht über dieses Wunder Dankbarkeit entwickeln, wer dann? Wer dankt, der sieht von sich selbst weg auf den Geber der Gaben, hier auf den Herrn der Geschichte!

Freude mit allen teilen

Nicht nur treue Gebetskreise, sondern alle christlichen Gemeinden und Gruppen sollten den 3. Oktober dieses Jahres nutzen, um an die große Tat unseres Gottes zu erinnern und IHM dafür dankbar sein. Es wird staatliche Feierstunden geben, Vereine und Initiativgruppen werden in Erscheinung treten, warum nicht wir Christen als dankbare und fröhliche (Psalm 126,3) Ausrichter oder Beteiligte bei diesen Feiern? Wenn wir zur Feier auf dem Marktplatz einladen, dann können wir auch die Thematik bestimmen. Einen Höhepunkt christlicher Initiativen wird es geben: „Deutschland singt“! Eine Einladung an alle Kirchenchöre, Gesangsvereine und Vereine ist im Internet ausgeschrieben (3-oktober-deutschland-singt.de) sich am 3. Oktober 19 Uhr zu treffen und nach einem Liedblatt 10 gemeinsame Lieder zur Ehre Gottes und der Freude der Menschen zu singen.

Zur Vorbereitung und Gestaltung

Stellen Sie mit den Teilnehmern der Gruppe eine Liste zusammen.

  1. Was war gut an der Friedlichen Revolution?
  2. Was hätte anders laufen sollen?
  3. Was sind die Probleme heute, die uns die Freude an der Wiedervereinigung schwer machen?

Laden Sie einen Zeitzeugen (Zeitzeugin) in die Gruppe ein, lassen Sie ihn berichten von den Ängsten und Wundern, die man in der Zeit durchlebt hat.

Suchen Sie Bibelstellen heraus, die von einer politischen Wende berichten und welche Auswirkungen das für die Menschen von damals hatte.

Dank

1.

Wir loben den Herrn der Geschichte, dass er so handelt, wie vor 3000 Jahren, wie 1989 und auch heute.

2.

Wir danken für die Friedliche Revolution. Dass kein Blut geflossen ist und es mutige und auch besonnene Menschen gegeben hat.

3.

Wir danken, dass die Waffen nicht eingesetzt wurden, die am 9. Oktober in Leipzig bereits auf die Demonstranten gerichtet waren.

4.

Wir danken für die gesamte Befreiung der sozialistischen Ostblockstaaten.

5.

Wir danken, dass die heutige Jugend in einer Demokratie aufwachsen kann und keinem atheistischen Druck ausgeliefert ist.

Buße

1.

Wir nehmen Gott die Ehre, wenn wir nur über die vorhandenen Missstände in Deutschland reden.

2.

Wir haben immer noch Vorbehalte – oder Vorurteile – gegenüber den Menschen aus dem ehemals anderen Teil Deutschlands.

3.

Wir sind unzufrieden mit einigen Dingen in unserem Land und sehen nicht, dass weltweit viel größere und drängendere Probleme darauf warten, bewältigt zu werden.

Fürbitte

1.

Für eine neue Dankbarkeit in unserem Lande – in Ost und in West.

2.

Dass wir nicht mehr die Unterschiede betonen, sondern das gemeinsame Geschenk der Wiedervereinigung erkennen und uns gegenseitig damit ermutigen.

3.

Wir beten für die Verlierer der Wende, die wirtschaftlich in Not geraten sind.

4.

Wir beten, dass der 3. Oktober dieses Jahr ein großes Fest der Dankbarkeit wird.

Singen

1.

Wer Gott folgt, riskiert seine Träume

2.

Lobe den Herren, den mächtigen König

3.

Wach auf, wach auf du deutsches Land

Albrecht Kaul, Projektleiter Zelt der Begegnung, ehem. CVJM Generalsekretär