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„Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden. Der Herr hat Großes an uns getan; des sind wir fröhlich.“
Psalm 126,1+3
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Zwar waren die Ostdeutschen nicht die `Gefangenen Zions´, aber die Freude über die Friedliche Revolution 1989 und das Ende des menschenfeindlichen SED-Parteiapparates war groß. Für viele ging eine nicht zu Ende gedachte Hoffnung in Erfüllung – Freiheit, Ende der atheistischen Versklavung, der Mangelwirtschaft und Deutschland wieder ein vereintes Land ohne Besatzungsmächte – traumhaft! Der Jubel auf der gefallenen Berliner Mauer war riesig und steckte Ost und West und die halbe Welt an. Doch das Himmelreich war es nicht, was die DDR-Bürger dann erlebten. Der Traum vom grenzenlosen Wohlstand und hemmungsloser Freiheit war bald ausgeträumt. Die Probleme mit raffgierigem Egoismus, Arbeitslosigkeit und Existenzangst spülten sich nach oben. Was gut und hoffnungsvoll mit dem 3. Oktober 1990 begann, wurde bald von etlichen als Bevormundung und Ignoranz erlebt und das wirkt sich aus bis heute. Übrigens ist auch in Israel die Befreiung nach 70 Jahren Knechtschaft nicht alles `Milch und Honig´ gewesen, auch sie erlebten, dass die neue Freiheit mit `Dornen und Disteln´ einherging.
Dennoch
Was wir in Deutschland erlebt haben, dass ein waffenstrotzendes, atheistisches System durch Kerzen und Gebete in sich zusammengebrochen ist, das ist ein Wunder geschichtlichen Ausmaßes. Bis dahin hatte es das nicht gegeben und seitdem auch noch nicht wieder! Wieviel Blut ist in den Revolutionen der letzten Jahre (arabische Länder, Ukraine, Südamerika, Hong Kong) wieder geflossen! Und wir in Deutschland erlebten eine unblutige Wende, die bald ganz Osteuropa angesteckt hat. Ist das nicht ein Grund zur Freude? Hier, in unserer jüngsten Geschichte, hat der Herr Großes getan! Das wollen wir auch im 30. Jahr der Wiedervereinigung feiern und nicht vergessen. Wenn wir nicht über dieses Wunder Dankbarkeit entwickeln, wer dann? Wer dankt, der sieht von sich selbst weg auf den Geber der Gaben, hier auf den Herrn der Geschichte!
Freude mit allen teilen
Nicht nur treue Gebetskreise, sondern alle christlichen Gemeinden und Gruppen sollten den 3. Oktober dieses Jahres nutzen, um an die große Tat unseres Gottes zu erinnern und IHM dafür dankbar sein. Es wird staatliche Feierstunden geben, Vereine und Initiativgruppen werden in Erscheinung treten, warum nicht wir Christen als dankbare und fröhliche (Psalm 126,3) Ausrichter oder Beteiligte bei diesen Feiern? Wenn wir zur Feier auf dem Marktplatz einladen, dann können wir auch die Thematik bestimmen. Einen Höhepunkt christlicher Initiativen wird es geben: „Deutschland singt“! Eine Einladung an alle Kirchenchöre, Gesangsvereine und Vereine ist im Internet ausgeschrieben (3-oktober-deutschland-singt.de) sich am 3. Oktober 19 Uhr zu treffen und nach einem Liedblatt 10 gemeinsame Lieder zur Ehre Gottes und der Freude der Menschen zu singen.
Zur Vorbereitung und Gestaltung
Stellen Sie mit den Teilnehmern der Gruppe eine Liste zusammen.
- Was war gut an der Friedlichen Revolution?
- Was hätte anders laufen sollen?
- Was sind die Probleme heute, die uns die Freude an der Wiedervereinigung schwer machen?
Laden Sie einen Zeitzeugen (Zeitzeugin) in die Gruppe ein, lassen Sie ihn berichten von den Ängsten und Wundern, die man in der Zeit durchlebt hat.
Suchen Sie Bibelstellen heraus, die von einer politischen Wende berichten und welche Auswirkungen das für die Menschen von damals hatte.