70 Jahre Israel

Monatliches Allianzgebet für April 2018

In diesem Monat wird in Israel der 70. Jahrestag der Gründung des Staates Israel gefeiert. Die Staatsgründung Israels fand am 14.Mai 1948 statt. Nach dem jüdischen Kalender war das der 4. Ijar. Darum wird die Staatsgründung nach 70 Jahren in Israel ab dem 19.April 2018 (4.Ijar 5778) gefeiert. Dasist ein Grund, besonders für dieses Land, für die ganze Region und seine Menschen zu beten.Die Bibel gibt uns einen Einblick in die Beziehung zwischen Gott und Israel. Das Johannesevangelium beschreibt uns außerdem, wie Gott nicht nur Israel, sondern auch alle anderen Nationen sieht. Gott möchte alle Völker zu sich ziehen in Jesus Christus:

„Ich bin der gute Hirte. Ich kenne meine Schafe, und meine Schafe kennen mich, genauso, wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne. Und ich gebe mein Leben für die Schafe her. Ich habe auch noch Schafe, die nicht aus diesem Stall sind. Auch sie muss ich herführen; sie werden auf meine Stimme hören, und alle werden eine Herde unter einem Hirten sein.“

Johannes 10,14-16

 

Die Realität

Die tägliche Realität hier bei uns im Land Israel scheint von dieser Verheißung Gottes weit entfernt zu sein: Ständig ist der Nahe Osten Thema in den Nachrichten, vor allem Israel und das Westjordanland. Diese Region der Welt ist ein Pulverfass und ein politischer Krisenherd, wie es keinen zweiten gibt.

Die biblische Bedeutung Israels

In der Bibel hat Israel als Volk eine sehr große Bedeutung. Durch Israel haben wir die Schriften, durch Israel ist Jesus offenbar geworden. Aber hat das moderne Land Israel heute noch eine Bedeutung? Fakt ist: Der Staat Israel existiert, und innerhalb seiner Grenzen leben viele wundervolle Menschen aus den verschiedensten Nationen. Fakt ist auch: Israel ist ein wunderschönes Land, reich an Kultur- und Naturschätzen. Und natürlich ist und bleibt es das Land, in dem Jesus, Gottes Sohn, geboren wurde und in dem man noch heute seinen Spuren folgen kann.

Gottesfurcht

Viele Christen sehen den Staat Israel gleichbedeutend mit dem biblischen Israel. Andere wiederum können das ganz und gar nicht so sehen. Und alle berufen sich auf die Bibel. Salomo sagte einmal in all seiner Weisheit: „Es ist am besten, du hältst das eine fest und lässt auch das andere nicht aus der Hand; denn wer Gott fürchtet, der entgeht dem allem.“ (Prediger 7,18). Wenn es verschiedene Auslegungsmöglichkeiten der Bibel gibt, könnte das heißen, dass es vielleicht keine einfachen Lösungen gibt. Zu viele haben im Lauf der Kirchengeschichte schon mit ihren prophetischen Auslegungen im Dunkeln getappt. Die „Furcht des Herrn“ ist hier immer die bessere Wahl – lieber gestehe ich mir in Demut ein, dass ich nicht weise genug bin, eine eindeutige Aussage zu treffen. Denn wer sich nur auf Schwarz oder Weiß festlegt, erkennt oft die Vielfalt der Farben nicht. Pauschalurteile oder „Lagerdenken“ werden der komplexen Situation im Nahen Osten nicht gerecht.

Die menschliche Perspektive

Diese Region, insbesondere Israel, ist ein Mosaik aus Völkern, Sprachen, Weltanschauungen, Kulturen und Menschen, die einander oft ähnlicher und verwandter sind, als sie es selbst wahrhaben wollen. Das verursacht oft Konflikte. Wenn wir aber anfangen, den anderen so zu respektieren, wie er ist, dann beginnen wir, Brücken zu bauen. Ich bin immer wieder beeindruckt von Menschen auf den verschiedensten Seiten des Konfliktes, die sich mit Hingabe für eine Veränderung der Situation einsetzen, Gräben zu überwinden versuchen und dabei nicht aufgeben. 

Die Evangelische Allianz in Israel ist ein Zusammenschluss von ganz unterschiedlichen Nationalitäten und geistlichen Prägungen: Es sind gerade diese und andere Unterschiede, die uns eine hervorragende Möglichkeit schaffen, Einheit und Versöhnung zu üben und zu leben. Bitte betet, dass wir diese Einheit nutzen können, um hier vor Ort, aber auch vor aller Welt zu zeigen, dass wir Jünger von Jesus Christus sind.

Fest steht: Gott ist da. Er wirkt in diesem Land und freut sich, wenn wir dafür beten. Meine Hoffnung ist es, dass wir nicht leichtfertig aus einer Außenperspektive heraus urteilen, sondern den Herrn bitten, uns eine gesunde Herzenshaltung zu schenken und in unseren Gebeten für das Land und seine Menschen zu führen.

Einige Impulse für unser Gebet möchte ich im Folgenden geben:
Nehmen Sie sich eine Landkarte von Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten und segnen Sie alle Völker, die dort wohnen: Juden, Drusen, Beduinen, Christen, Jemeniten, Äthiopier, Araber, Armenier, Tscherkessen… die Liste ist lang.

Informieren Sie sich durch die verschiedensten Nachrichten über die aktuelle Lage im Land und beten Sie informiert. 

Beten Sie vor allem, dass Gott Menschen zu sich führt und die christlichen Gemeinden vor Ort wachsen und gedeihen lässt.

Rev. Harry Tees (Jerusalem), Generalsekretär der Evangelischen Allianz in Israel

Zur Gestaltung

Dank und Anbetung - wir danken

1.

Für die biblische Geschichte, in der sich Gott seinem Volk Israel gezeigt und durch die er sich auch uns offenbart hat.

2.

Dafür, dass durch Israel der Messias gekommen ist - dass unser Gott in Jesus Mensch wurde.

3.

Dafür, dass Gott uns durch Jesus mit seiner Heilsgeschichte beschenkt hat und wir mit dem lebendigen Gott in Jesus Christus versöhnt sind.

Bekenntnis - Wir bekennen

1.

Dass wir uns oft nicht der Komplexität bewusst sind und zu schnell urteilen

2.

Dass wir so oft nicht versöhnt leben mit Geschwistern im Glauben und Menschen aus anderen Völkern.

3.

Dass wir anderen Stimmen mehr Raum gegeben haben als dem Wort Gottes.

Bitte und Fürbitte - Wir beten

1.

Für Liebe zu Gott und seiner Heilsgeschichte mit Israel und allen Völkern.

2.

Für unsere Kirchen und Gemeinden, dass sie es wagen, über den Tellerrand hinauszuschauen und in Wort und Tat Gottes Liebe zu jedem Menschen tragen.

© Foto: stocksnap.io, Brodie Vissers

Liedvorschläge

  • Hevenu schalom alejchem (EG 433)
  • Schalom chaverim (EG 434)
  • Freunde, dass der Mandelzweig (EG 620)
  • Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht (EG 591)
  • Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut (EG 326, 1-3)
  • Frieden dir, Jerusalem (Feiert Jesus 2/56)
  • Ya rabba salaami (EG Plus 23)