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„Jeder von euch hat eine besondere Befähigung von Gott bekommen. Setzt sie nun auch ein und unterstützt einander damit als gute Haushalter Gottes. Dadurch zeigt sich die freundliche Zuwendung Gottes in ihrer ganzen Vielfalt.“
1. Petrus 4,10 (aus: das buch)
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„Wer macht eigentlich am Sonntag den Kirchkaffee?“ „In der Liste steht der Hauskreis von Hanne.“ „Ja, aber sie hat angerufen und gesagt, dass ihr Hauskreis diesmal nicht da ist, weil sie auf einer Freizeit sind?“ „Na, dann fragen wir eben Haralds Hauskreis. Der ist schon lange nicht mehr dran gewesen.“
Die Gemeindesekretärin ist diesmal ganz aufgeregt. Das erlebt sie nicht oft, denn in der Gemeinde gibt es viele, die ehrenamtlich Aufgaben übernommen haben. Besuchsdienst, Begrüßungsdienst, Blumenpflege in der Kirche und im Gemeindehaus, Kinderbetreuung ....
Die ehrenamtliche Tätigkeit bezieht sich nicht nur auf Kirchengemeinden. Sie ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland üben ein Ehrenamt aus. Das geht aus dem Bericht des Bundesfamilienministeriums hervor. Und so las ich es in unserer Tageszeitung unter der Überschrift „Ein Hoch auf das Ehrenamt“.
Die Frage nach den Motiven für diesen Einsatz wird von Forschern beantwortet. Sie sehen einen Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und freiwilligem Engagement. Besonders ältere Menschen, die keinen Beruf mehr ausüben und sich oft einsam fühlen, können durch eine ehrenamtliche Beschäftigung soziale Kontakte pflegen und so das eigene emotionale Wohlbefinden verbessern.
Und das gilt auch besonders für alle Ehrenamtlichen in unseren Gemeinden. Was wäre die Gemeinde ohne all die Helfer/innen, die sich ehrenamtlich einsetzen. Sie tun es freiwillig und ohne Lohn für eine Aufgabe, die nicht immer nur Spaß macht und leicht zu erledigen ist.
Eine Frau aus dem Seniorenkreis sagte, dass es für sie eine große Freude ist, wenn sie im Besuchsdienst kranken Menschen begegnet, mit ihnen Kontakt hat und ihnen helfen kann. „Und wenn ich dann auch noch von meinem Glauben sprechen und ihnen so Mut machen kann, dann bin ich selbst glücklich.“
Als ich selbst solch einen Besuch machte, sagte die alte, kranke Frau: „Früher habe ich selbst viele Aufgaben in der Gemeinde übernommen. Jetzt kann ich das nicht mehr. Ich bin zu alt und mir fehlt dazu einfach die Kraft. Aber eins kann ich noch tun. Ich kann beten für Menschen und alle Probleme in der Welt um mich herum. Das ist nun meine ehrenamtliche Aufgabe.“
Das Gebet als ehrenamtliche Aufgabe zu verstehen und zu tun gehört zu den wichtigsten Diensten in unseren Gemeinden. Ohne diese treuen Beter/innen fehlt in unseren Gemeinden ein wesentlicher Punkt. Und dazu sind wir alle aufgefordert, selbst wenn wir sonst keine ehrenamtlichen Aufgaben mehr leisten können, die viel Kraft und Zeit kosten.
Das biblische Prinzip des „Priestertums aller Gläubigen“ wird dann gelebt, wenn wir alle die Aufgaben übernehmen, die wir tun können, weil Gott in seiner Gnade uns allen Gaben geschenkt hat.
Marie Luise Bierbaum, Bremen, Lehrerin i.R., langjähriges Mitglied des Hauptvorstandes und des Arbeitskreis Gebet
Zur Vorbereitung und Gestaltung
Alle Ehrenamtlichen der Gemeinde zu einem Treffen einladen, wo die Hauptamtlichen sie mit Essen und Getränken bewirten und ihnen ganz persönlich ihren Dank sagen