Beten in Krisenzeiten

Monatliches Allianzgebet für August 2021

Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen.

Psalm 50,15

„Ich bete nur, wenn ich in Not bin.“ So sagte es einmal jemand, doch dann fügte er hinzu: „Doch weil ich ständig in Not bin und ständig von Not umgeben bin, deswegen bete ich ständig.“ „Not lehrt Beten“ und Gottes Wort ruft uns auf: Betet, wenn ihr in Not seid. Doch kommen wir diesem Aufruf wirklich nach oder suchen wir zunächst nur bei uns Menschen Hilfe?

Während des zweiten Weltkrieges geriet das Britische Empire in große Not. Nach dem Blitzkrieg stand die britische Armee mit 300.000 Mann auf europäischem Boden mit dem Rücken zum Ärmelkanal. Die Armeen Hitlers hatten die Briten eingekesselt. Und es wurde bekannt gegeben, dass die vollständige Vernichtung der Briten bevorstünde. King George VI rief zu einem nationalen Gebetstag auf. Das war am 26.5.1940. Die Kirchen im Empire waren gefüllt. Bilder zeigen lange Schlangen von Menschen, die in Westminister Abbey zum Gebet zusammenkamen.

Bis heute ist nicht geklärt, warum Hitler gegen den Rat seiner Generäle handelte, und das Heer zum Anhalten befahl. Stattdessen wollte er mit der Luftwaffe die Briten zerstören. Doch über Flandern zog am 28.Mai ein Sturm, der die Deutschen auf den Boden zwang. Eine Windstille über dem Ärmelkanal machte es möglich, dass mit allem, was die Briten zur Verfügung hatten, alle 300.000 Mann an das rettende Ufer Englands gebracht werden konnten. Churchill hatte nur mit der Rettung von 20.000 bis 30.000 Mann gerechnet.

Am 30. Mai waren alle gerettet und in dem anschließenden Dankgottesdienst am 9.Juni wurde u.a. Gott mit Psalm 124 gepriesen als der Helfer in der Not. In der größten Tageszeitung Englands war zu lesen: „Die Gebete der Nation wurden beantwortet, und der Gott der Heerscharen selbst hatte die tapferen Männer der britischen Armee unterstützt.“

Dieses Ereignis ging unter dem Stichwort „das Wunder von Dunkirk“ in die Geschichtsbücher ein.

Siebzig Jahre später steht nicht eine Nation sondern eine gesamte Weltgemeinschaft mit dem Rücken zur Wand. Ausgangssperren, mangelnde Versorgung, steigende Zahlen von Hungertoten, Gewalt in den Familien, Einsamkeit, Depressionen, an Covid19 Gestorbene und vieles mehr sind die Folgen dieser Pandemie. Dazu kommen die Medien, die sich einer Paniksprache bedient, die noch mehr Menschen in die Angst und Isolation treiben, wenn von noch „tödlicheren“ Varianten die Rede ist. Die Aufrufe zum Gebet sind eher verhalten. Unsere Lage wird sich nicht dadurch verändern, wenn und ob wir erklären können wie es zu dieser Not kam. Unsere Lage wird sich ändern, wenn wir uns in der Not an Gott wenden und nicht allein auf unsere Kraft und Hilfe setzen. Deswegen lasst uns in unseren Gemeinden mehr Raum geben, um die Not vor Gott zu bringen. Dazu gehören die globalen wie auch die lokalen und persönlichen Nöte. Sterben werden wir alle, doch die „tödlichere“ Variante ist zu sterben ohne persönliche Beziehung zu Jesus Christus, dem Retter und Erlöser. Menschen gehen ohne Jesus verloren, treibt uns diese Not ins Gebet oder ist sie uns gleichgültig?

Zur Vorbereitung und Gestaltung

Welche Not erleben wir gerade und was macht uns Angst? Welche Menschen haben noch nie von Jesus gehört und würden ohne Jesus verloren gehen?

Lob und Dank

  • Wir danken Gott für erlebte Wunder und sein gnädiges und barmherziges Eingreifen. Psalm 103 und Psalm 124 geben dazu Anleitung.
  • Wir danken für manche neue Gebetsgruppen, die sich während der Pandemie gebildet haben.
  • Wir beugen uns und bekennen, dass wir oft nicht den lebendigen Gott als erstes in der Not um Hilfe angerufen haben.
  • Wir bekennen, dass wir oft unsere Gebetsveranstaltung nicht wichtig genug genommen haben.
  • Wir tun Buße, wo uns die Not anderer gleichgültig gelassen hat.

Fürbitte

  • Wir beten für die Kranken und Einsamen
  • Wir beten für verfolgte Christen in aller Welt
  • Wir beten für bisher unerreichte Volksgruppen (Infos dazu: www.joshuaproject.net)
  • Wir beten für die, die Menschen in Not Hilfe leisten: Feuerwehr, Ärzte, Sanitäter, Technisches Hilfswerk, für Bewahrung, Schutz und Trost
  • Für Menschen in Not in unseren Familien und Nachbarschaft (z.B. ungewollte Schwangerschaften, Depressionen, Demenzkranke usw.)
  • Wir beten für ein Ende der Pandemie und um Gottes gnädiges Eingreifen.

Liedvorschläge

1

Nun danket alle Gott

2

Wer nur den lieben Gott lässt walten

3

Mein Jesus, mein Retter

Detlef Garbers, Arbeitskreis Gebet der Evangelischen Allianz Deutschland, Sinsheim