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„Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Himmelreich“
Matthäus 19,14
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Goethe hat einmal gesagt: „Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ Das Beste aber, was wir für unsere Kinder tun können ist, dass wir für sie und mit ihnen beten und sie unter den Segen, Schutz und Bewahrung unseres Herrn stellen. Dies können wir jeden Tag in unserer Gebetszeit tun und sie auf ihrem Weg durch den Tag begleiten.
Unsere Kinder dürfen von uns Erwachsenen erleben und erfahren, dass wir gerade auch in Anwesenheit der Kinder beten und ihnen damit ein Vorbild im Vertrauen auf Gott geben. Das kann bei Mahlzeiten, zu Beginn und am Ende des Tages sein, in besonderen Situationen der Kinder, in der Familie und in unserem Umfeld. Meine Oma hat jeden Morgen, wenn ich aus dem Haus ging, mit mir gebetet: „Jeden Schritt und jeden Tritt geh du, lieber Heiland mit…“ Es war immer das gleiche Gebet, aber sie hat es von Herzen gebetet und ich kann mich bis heute daran erinnern.
Lasst uns bedenken, dass jedes Kind seine eigenen Nöte und Probleme hat, mit sich selbst in den jeweiligen Entwicklungsphasen, mit Eltern, Geschwistern, Freunden und in der Schule. Nicht immer können wir Erwachsenen diese Nöte und Probleme gleich erkennen und nicht immer erzählen die Kinder ihren Eltern davon. Aber wir können unsere Kinder aufmerksam beobachten und in aller Vorsicht ins Gespräch kommen und zeigen, dass wir sie und ihre Fragen und Nöte ernst nehmen und sie mit dem Kind zusammen zum Herrn Jesus bringen. Das erfordert oft viel Weisheit, Einfühlungsvermögen. Aber die Liebe, die uns der Herr Jesus in unsere Herzen gibt, wird uns den richtigen Weg weisen.
Aber es geht nicht nur um Bitten im Blick auf Nöte und Probleme, wir dürfen mit den Kindern auch das Danken für Gutes und Gelungenes einüben. Wir ermutigen das Kind, auch selbst ein Dankwort an Gott zu richten für das, was ihm Gutes begegnet ist oder auch für eine erfahrene Gebetserhörung. Dabei können wir erklären, wer Gott ist und dass wir im Namen unseres Herrn Jesus mit allem zu ihm kommen dürfen. Und wir können den Kindern die Nöte anderer in unserer Umgebung oder in der Welt erklären und mit ihnen dafür beten. Das Buch „Kinder beten für die Welt“ bzw. „Du kannst die Welt verändern – Gebetsatlas für Kinder“ gibt da eine gute Hilfestellung.
Auch Lieder und einzelne Bibelworte oder vorformulierte Gebete (z.B. Gebetswürfel) sind hilfreich für unser Beten mit den Kindern. Und wir können den Kindern Jesusgeschichten aus der Bibel lesen oder erzählen. Wir machen sie dadurch mit dem Wesen unseres Herrn bekannt und ermutigen sie so, ihm zu vertrauen und sich ihm im Gebet anzuvertrauen.
Am Ende eines Tages können wir einander fragen, für was wir danken und für was wir im Blick auf den kommenden Tag beten können. Eine Hilfe ist es, wenn die Erwachsenen und die Kinder ihre Gebetsanliegen anonym auf einen Zettel schreiben und dann austauschen und dafür einzeln oder gemeinsam beten.
Insgesamt ist es wichtig, dass die Kinder eingebettet sind in ein geistliches Leben in der Familie und auch in der Kinder- und Jugendarbeit. So können sie lernen, dass nicht nur die Erwachsenen mit ihnen und für sie beten, sondern dass sie selbst dieses Vorrecht wahrnehmen können.
Horst Weippert, Gärtringen
Zur Gestaltung
Suchen Sie in den Wochen vor der Gebetsveranstaltung Berichte heraus, die Gewalt, Aggression und Rücksichtslosigkeit im Alltag dokumentieren, indem Sie sie aus lokalen Zeitungen ausschneiden oder aus Nachrichtenseiten kopieren. Stellen Sie diese Ausschnitte für die Betenden sichtbar den beiden Bibeltexten gegenüber. Lassen Sie beides vorlesen und bitten Sie um spontane Reaktionen (Wer emotional beteiligt ist, betet als Betroffener intensiver). Notieren Sie die daraus erwachsenden Gebetspunkte, so dass sie den Betern als Erinnerung vor Augen sind. Beenden Sie nach 15 bis 20 Minuten das Gespräch und gehen Sie direkt in die Gebetsgemeinschaft. Eine kurze Auslegung der beiden Bibeltexte könnte diesmal auch am Ende stehen.