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Verfolgte Christen … kamen … bis nach … Antiochia. Sie verkündeten die Botschaft Gottes zunächst nur unter den Juden. Aber einige von ihnen, die aus Zypern und Kyrene stammten, … verkündeten auch den Nichtjuden die Gute Nachricht von Jesus, dem Herrn. Gott stand ihnen zur Seite, sodass viele Menschen zum Glauben kamen und Jesus als den Herrn annahmen.
Apostelgeschichte 11,19-21 (GN)
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Diese kurzen Worte fassen zusammen, wie die Gemeinde in Antiochia entstanden und gewachsen ist: Wegen ihres Glaubens vertriebene Judenchristen aus Judäa suchten in dieser Metropole Schutz – war Verfolgung nötig, damit die Jünger endlich das taten, wozu sie Jesus berufen hatte (vgl. Matthäus 28,18-20). Dort bauten sie sich eine neue Existenz auf und verkündigten dabei die Gute Nachricht von Jesus. Eine beachtliche Gemeinde entstand, doch blieben sie unter ihresgleichen; ihre Ausstrahlung war auf das eigene Milieu begrenzt. Es waren junge Gläubige aus dem hellenistischen Zypern und Nordafrika, die diese sozialen Grenzen übersprangen. Mit der griechischen Kultur vertraut, verkündigten sie die Botschaft auch der Mehrheitsbevölkerung echt und lebensnah – und Gott schenkte einen Aufbruch.
So ist es bis heute: Neues entsteht selten aus der Mitte der Gemeinde; diese ist mit dem Gewohnten zufrieden. Veränderung beginnt meist von den Rändern, durch Menschen, die anderes erlebt oder aus fernen Ländern kommen. Sie sind Augenöffner und Brücke zu anderen Bevölkerungsgruppen. Bei allen aktuellen Problemen der Migration und Integration in unserem Land erlebe ich auch heute: Internationale sind eine immense Inspiration für unsere Gemeinden, ein großes Geschenk Gottes, weil sie unsere Traditionen hinterfragen und uns helfen, die Botschaft von Jesus neu zu leben und weiterzugeben.
Etliche Migranten kennen Jesus noch nicht, suchen aber Freundschaft und lassen sich gerne in unsere Gemeinden einladen. Wir beten, dass sie dort Freunde nden und Jesus kennenlernen. Weltmission vor der Haustür! Viele andere sind bereits reife Christen und treffen sich (zunächst) in muttersprachlichen Hauskreisen und Gemeinden, die mehr nach Heimat riechen. In vielen unserer Städte gehen sonntags mehr internationale Christen zu (ihren) Gottesdiensten als auf hier Aufgewachsene! Wie bauen wir die Brücke zu diesen Gemeinden anderer Sprachen und Herkunft? Wir sind eine Familie! Wir sollen ihnen auf Augenhöhe begegnen, geistliche Gemeinschaft leben und gemeinsam in unseren Städten Jesus verkündigen. Wir haben so viel von unseren internationalen Geschwistern zu lernen: Glaubensmut, Freude an Jesus, Lobpreis, Gebet, Opferbereitschaft, Leidenschaft, missionarischen Eifer…
Aus diesem Grund hat sich auch der bisherige Arbeitskreis für Migration und Integration (AMIN) der EAD letztes Jahr in Forum aktiv.miteinander. interkulturell (AMIN) umbenannt. Akronym „AMIN“ und Grundanliegen bleiben unverändert, doch spiegelt der neue Name eher die heutige Situation wider: miteinander Jesus anbeten, voneinander lernen, gemeinsam Jesus verkündigen. Der missionarische Auftrag in unserem Land ist immens. Wir brauchen externe Hilfe. Nur gemeinsam können wir es mit Gottes Hilfe wagen.
Vorbereitung
- Welche Migranten kennen Sie in Ihrer Nachbarschaft? Welche Religion haben sie? Wie leben sie ihren Glauben? Wie können Sie ihnen praktisch helfen und Gottes Liebe weitergeben?
- Welche Migranten besuchen Ihre Gemeinde? Woher kommen sie? Wie gut kennen Sie diese? Wen haben Sie schon mal zum Essen zu sich eingeladen?
- Wie arbeiten Migranten in Ihrer Gemeinde aktiv mit? Welche Verantwortung tragen sie? Wie helfen sie, Ihre Gemeinde weiterzuentwickeln?
- Welche Gemeinden anderer Sprachen und Herkunft kennen Sie vor Ort? Welche Beziehungen haben diese zu Ihrer Gemeinde und der örtlichen Evangelischen Allianz? In welchem Umfang sind sie Teil des Leibes Christi vor Ort? Wie lernen wir von ihnen?
- Es ist nicht einfach, Menschen anderer Sprache und Herkunft zu verstehen. Hilfe finden Sie z.B. bei: www.AMIN-Deutschland.de, deutschlandbegleiter.de.
Gestaltung
- Migranten einladen, den Gebetsabend gemeinsam mit ihnen zu gestalten und von ihren Erfahrungen zu berichten.
- Gebetsabend gemeinsam mit einer Migrantengemeinde feiern.
- Es wird ein Vorgeschmack auf den Himmel: In der Ewigkeit werden Menschen aus allen Völkern und Sprachen gemeinsam Gott anbeten (Offenbarung 7,9). Das dürfen wir heute schon etwas einüben.
Wir danken für
- die zahlreichen Gelegenheiten zu Weltmission vor der Haustür: Menschen mit Jesus bekannt zu machen, die in ihrem Herkunftsland nie die Gelegenheit dazu hatten.
- Zugezogene in unserer Gemeinde, für die Einheit der Familie Gottes, durch sie bereichert und ermutigt zu werden.
- ihre Impulse zur Weiterentwicklung unserer Gemeinde, dass wir heute echt und authentisch unseren Glauben leben und auch von Kirchenfremden verstanden werden.
- internationale Gemeinden in unserer Stadt und ihren Beitrag zur Familie Gottes.
- ihr missionarisches Zeugnis vor Ort und dass sie uns ermutigen, offen unseren Glauben zu bekennen
Wir bekennen unsere
- Scheu, auf Fremde zuzugehen und Gemeinschaft mit ihnen zu leben.
- Selbstzufriedenheit mit dem Status quo in unserer Gemeinde.
- Gedankenlosigkeit, unsere Nachbarn zu vergessen, die Jesus noch nicht kennen.
- Überheblichkeit, im missionarischen Auftrag keine Hilfe von außen zu benötigen.
- Einseitigkeit, die Probleme der Zuwanderung zu betonen und deren Chancen zu übersehen.
- Menschenfurcht, offen unseren Glauben zu bekennen.
Wir bitten um
- Mut, auf Fremde zuzugehen und ihnen auf Augenhöhe zu begegnen.
- Offenheit, unsere Gemeinde weiterzuentwickeln, damit Neue hineinfinden.
- ein offenes Herz für fremdsprachige Gemeinden in unserer Stadt.
- Demut, uns von Fremden beschenken zu lassen.
- Courage, uns zu Christen anderer Herkunft zu stellen, trotz aller Probleme von Migration. Sie sind unsere Geschwister.