Klimawandel – auch meine Verantwortung?

Monatliches Allianzgebet für August 2022

Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.

 

1.Mose 1,26-28 (Weitere Bibelstelle: 1. Mose 9,7-12)

Schon im Paradies vertraute Gott den Menschen die Erde an und beauftragte sie, fruchtbar zu sein, die Erde zu bebauen und Herr zu sein über die anderen Geschöpfe. Nach der Sintflut bestätigte Gott diesen Auftrag und schloss einen Bund mit Noah, dass die Erde nicht noch einmal durch Wasser vernichtet werden würde.

Nach allem was wir heute wissen, ist die Erde einzigartig im Weltall, perfekt von Gott geschaffen, damit wir Menschen darauf wohnen können (Jesaja 45,18). Die Erde erfüllt alle Bedingungen, die für Leben, wie wir es kennen, notwendig sind. Das Leben auf der Erde und die Umwelt sind sehr fein aufeinander abgestimmt. Zunehmend wird uns Menschen bewusst, dass dies alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist.

Seit der industriellen Revolution Ende des 19. Jahrhunderts ist die Menschheit aber dabei, in großem Stil das fein abgestimmte Gleichgewicht der Schöpfung zu gefährden und kommt somit dem Auftrag, die Erde zu bebauen und zu bewahren, nicht nach. Einerseits verunreinigen wir Luft, Land und Wasser z.B. mit Schadstoffen und Plastikmüll, andererseits führt der hohe Verbrauch fossiler Brennstoffe dazu, dass sich die Konzentration des Treibhausgases CO2 in der Atmosphäre stark erhöht und damit die mittlere Temperatur auf der Erde ansteigt mit vielen Folgen wie eine Zunahme von Dürren, Hitzewellen und Extremwetterlagen, einen Anstieg des Meeresspiegels, Schmelze von Eisschildern und Gletschern, Auftauen des Permafrostes, usw.

War anfangs noch unklar, ob diese Klimaänderungen alle menschengemacht sind, stellt der Weltklimarat in seinem letzten Sachstandsbericht u.a. fest: „Es ist eindeutig, dass der Einfluss des Menschen die Atmosphäre, den Ozean und die Landflächen erwärmt hat.“ Schon seit den 80-er Jahren des letzten Jahrhunderts wird ein Umdenken und konkretes Handeln gefordert. Von der Politik, von allen Ländern der Welt, aber auch von jeder und jedem. Es passiert aber wenig. Wer will schon seinen Lebensstandard aufgeben? China und Indien, die oft als „Klimabösewicht“ dargestellt werden, haben dennoch einen pro-Kopf CO2-Ausstoß, der deutlich unter dem von Europa und USA liegt. Kann man ihnen verübeln, dass sie einen ähnlich hohen Lebensstandard anstreben, wie wir ihn haben?

Vorbereitung

Mache Dich vertraut mit einigen Hauptaussagen des letzten Sachstandsberichtes des Weltklimarats. Wir sprechen oft von „die Erde bebauen und bewahren“, in 1. Mose 1,26 ist von „über die Erde herrschen“ die Rede. Ist das dasselbe? Und welche Verantwortung leitet sich daraus ab? Überlege, welchen Beitrag Du persönlich dazu leisten kannst, die Erde zu bewahren. Wärst Du bereit, dafür Dinge aufzugeben? Welche? Zum Nachdenken: Wenn Deutschland als einziges Land seine Klimaziele erfüllen würde, hätte dies keine nennenswerte Auswirkung auf das globale Klima. Aber in Deutschland entwickelte Techniken, die es erlauben den CO2-Ausstoß zu reduzieren, könnten von anderen Ländern übernommen werden und damit würde Deutschland einen erheblichen Beitrag leisten. Oft werden Umweltschutz und Klimaschutz als synonym dargestellt. Sie sind es aber nicht. Worin besteht Deiner Meinung nach der Unterschied?

Anbetung und Dank

  • für die wunderbare Schöpfung, die Gott uns Menschen anvertraut hat

Buße

  • für unverantwortlichen Umgang mit Umwelt und Klima (besonders Energieverbrauch)

Wir bitten Gott

  • um Versöhnung angesichts der vielen Gräben in unserer Gesellschaft und dass Kirchen und Gemeinden dabei vorangehen: für Versöhnungsbereitschaft in Familien, unter Nachbarn, Kollegen, Parteien und zwischen gesellschaftlichen Gruppen.
  • für uns Christen um Einheit und Frieden trotz unterschiedlicher Ansichten.
  • uns zu Trägern Seiner Hoffnung zu machen, unseren Glauben zu stärken und uns durch Seinen Heiligen Geist mit Liebe zu Ihm und unseren Nächsten zu erfüllen.
  • für uns als Gesellschaft, dass Gott uns gegenseitige Wertschätzung, Respekt und Verständnis schenkt.
  • für Mut, Kraft und die Bereitschaft, im Gespräch zu bleiben mit denen, die eine andere Meinung vertreten. Wir bitten um Offenheit für Korrektur und dass wir uns nicht von Angst leiten lassen.
  • für Versöhnungsbereitschaft in Familien, unter Nachbarn, Kollegen, Parteien und zwischen gesellschaftlichen Gruppen, um der drohenden oder vollzogenen Spaltung etwas entgegenzusetzen.
  • um den „Shalom“ Gottes in unseren Städten und Dörfern, für Gewaltfreiheit und Zusammenhalt.
  • für die Demonstrationen, dass Gott ihnen Seinen Frieden schenkt gerade während der Proteste; für einen gewaltfreien Verlauf, für Frieden trotz unterschiedlicher Ansichten, für gegenseitigen Respekt und Augenmaß von den demonstrierenden Bürgern und Polizisten.
  • um die Eindämmung der Pläne von Provokateuren jeglicher Art und für Zivilcourage der weiteren Beteiligten; für den Verzicht auf Manipulation.
  • dass Ungerechtigkeit und Unredlichkeiten, Lügen und Intrigen aufgedeckt werden; um das Ende von vergifteten Debatten und die Rückkehr zur Fairness.
  • für die Ordnungskräfte und Polizei um Schutz und Respekt, dass Gott ihnen Kraft, Weisheit und Fairness gegenüber allen Beteiligten bei den Demos schenkt.
  • für diese Pandemie. Schenke ein schnelles Ende. Schenke allen Pflegekräften und Ärzten viel Kraft und Ausdauer.
  • besonders für die Politikerinnen und Politiker unseres Landes und unserer Stadt um Schutz.
  • ihnen Mut, Weisheit und gute Berater zu schenken, damit sie gute Entscheidungen treffen.

Bitte/Fürbitte

  • um mehr persönliches Bewusstsein, Verantwortung und Bereitschaft zu Veränderung
  • für Politiker um Weisheit, die richtigen Entscheidungen in der Klimapolitik zu treffen
  • für eine weltweite Bereitschaft, die Vereinbarungen einzuhalten (Pariser Abkommen)
  • dass wir keine Angst vor einer Klimakatastrophe haben, weil die Welt in Gottes Hand ist

Liedvorschläge

1

Herr, ich sehe Deine Welt

2

Danke für die Sonne, danke für den Regen

3

Schöpfer aller Dinge

Dr. Peter Korevaar, Mitglied im Leitungskreis von Wort und Wissen, Meckesheim