Die Kraft des gemeinsamen Gebetes

Monatliches Allianzgebet für Dezember 2022

Von der ersten Gemeinde in Jerusalem lesen wir, dass sie regelmäßig miteinander beteten. (Apostelgeschichte 2,42,46 + 47) Jesus hat dem gemeinsamen Gebet sogar eine besondere Zusage gegeben:

„Wahrlich, ich sage euch auch: Wenn zwei unter euch einig werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“

Matthäus 18, 19-20

Dieses Versprechen hat eine Vorgeschichte. Gott hatte dem Volk Israel fest zugesagt, dass er die im Tempel in Jerusalem gesprochenen Gebete hören wollte. Selbstverständlich hört Gott überall. Er ist nicht auf sakrale Räume beschränkt. Aber es scheint so, als ob er mit seiner Gemeinde diese besonderen Treffpunkte verabredet. Der Tempel in Jerusalem war so eine Stätte, wo Gott seine Gegenwart sehr speziell versprochen hatte.

Jesus selbst ist für uns der Tempel, beziehungsweise hat die Rolle des Hohenpriesters übernommen. Er ist das vollkommene Versöhnungsopfer zur Vergebung unsere Sünden. Er verspricht seine Gegenwart, wenn seine Gemeinde versammelt ist, selbst wenn es nur zwei oder drei Leute sind.

Es fällt nicht jedem leicht, in Gegenwart anderer laut zu beten, aber das lernen wir mit der Zeit. Es kann auch gut einmal nur zugehört werden. Wenn andere beten kann man sich innerlich beteiligen. Gott hört auch die Worte die wir nur im Herzen formulieren.

Es gibt auch Zeiten, in denen uns das Beten schwerfällt. Dann hilft es, wenn andere laut für uns beten. Es stärkt und ermutigt, wenn Christen füreinander beten.

Als die ersten Christen heftigen Widerstand erlebten, führte sie das ins gemeinsame Gebet. Petrus und Johannes wurden vor den jüdischen Ratsältesten bedroht, sie sollten auf keinen Fall öffentlich über Jesus reden. Darauf gingen sie direkt zurück in die Gemeinde, um zu berichten und um gemeinsam zu beten. (Apg. 4, 23-31) Die Antwort Gottes auf ihr gemeinsames Gebet in der Gemeinde können wir nachlesen: „Nachdem sie in dieser Weise gebetet hatten, bebte die Erde an dem Ort, an dem sie versammelt waren. Sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündeten die Botschaft Gottes weiterhin frei und unerschrocken.“
(Apg 4, 31)

Das passierte in der Gemeinde. Das gemeinsame Gebet in der Gemeinde hat große Kraft und hat einen Wirkungskreis, der über mein persönliches Gebetsleben hinaus geht.

Zur Vorbereitung und Gestaltung

Nutzen Sie die Gottesdienste für gemeinsames Gebet. Wer zusammen in einer Veranstaltung singen kann, kann auch Zeiten schaffen, um gemeinsam zu beten. Es können laute oder stille Gebete sein, von Vorne und in kleinen Gruppen. Bereiten Sie die Anliegen und Themen gut vor. Planen Sie ca. 10 Minuten im Gottesdienst-Ablauf dafür ein.

Bewährt hat sich auch das „Popcorngebet“. Kurze Gebete mit einem Satz, wo wir Gott loben und bekennen, wer er in seiner Größe ist.

Gebetsanliegen

Beten Sie für aktuelle Gebetsanliegen aus dem Gemeindeleben. Beten Sie für ihre Stadt und Region. Beten Sie für Frieden in Europa. Beten Sie dass Gottes Reich weltweit wächst. In der Fürbitte der Gemeinde sollte besonders an die gedacht werden, die nicht oder noch nicht am Gottesdienst teilnehmen z.B.:

  • Menschen in Pflege- und Behindertenheimen, Kranke und Einsame
  • Ausgesandte Missionare
  • Verfolgte Geschwister
  • Politiker in Bund und Ländern
  • noch vom Evangelium unerreichte Menschen
  • Israel und das jüdische Volk

Liedvorschläge

1

Anker in der Zeit (Albert Frey)

2

Mit Ernst, o Menschenkinder (EG 10)

3

Herr du gibst uns Hoffnung (Peter Strauch)

Johannes Müller, Pastor und Mitglied im Arbeitskreis Gebet der Evangelischen Allianz Deutschland, Bremen