Arbeitskreis - PerspektivForum Behinderung

April 2024

In Lukas 14 fordert Jesus zu einer ganz bestimmten Art von Gastfreundschaft auf. Wir lesen in Lukas 14, 12 -14:

„...Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machst, so lade weder deine Freunde noch deine Brüder noch deine Verwandten noch reiche Nachbarn ein, damit sie dich nicht etwa wieder einladen und dir vergolten wird. Sondern wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein, dann wirst du selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten; es wird dir aber vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten.“

Nach dieser Aufforderung erklärt Jesus in einem Gleichnis nochmal wie wichtig es Gott ist, dass explizit Menschen mit Behinderung aktiv ins Reich Gottes eingeladen werden sollen.

Nachdem die ursprünglich geladenen Gäste nicht zum großen Abendmahl kommen wollten, heißt es in Vers 21: "Der Knecht kam zurück und berichtete seinem Herrn davon. Da wurde der Hausherr zornig und befahl seinem Knecht: 'Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen, die Krüppel, die Blinden und die Lahmen herein.' Später, in Vers 23, heißt es: „Zwingt und drängt sie, hereinzukommen, damit mein Haus voll wird."
Manchmal denke ich, dass manche Christen diesen Bibelvers so interpretieren, dass er lautet: "Geht schnell hinaus, heilt die Behinderten, die Blinden und die Lahmen, dann können sie in eure Kirche kommen und ihr müsst euch nicht abmühen oder gar Geld bezahlen um eure Gemeinde zugänglich zu machen." Christen anderer Prägung lesen diesen Vers etwa so: "Bleibt in der Kirche und wartet, ob vielleicht ein Blinder oder Lahmer an die Tür klopft und um Einlass bittet. Dann überlegt euch, was ihr tun könntet."
Wie steht es tatsächlich im Text? "Geh schnell und dringend zu ihnen. Bittet sie, in einigen Übersetzungen, „nötigt“ sie hereinzukommen!"
Wir können wegen unserer Behinderung Probleme, Unannehmlichkeiten und Kosten verursachen. Wenn die Kirche diese Last akzeptiert und schultert und uns einbezieht, weil sie möchte, dass wir dazugehören und teilhaben, dann wird die Welt dies sehen und zur Kenntnis nehmen. Dann wird man wahres Christentum sehen.

Das Interessante ist, eine Gemeinde die so aktiv Menschen mit Behinderung willkommen heißt und Barrieren abbaut damit Blinde, Rollstuhlfahrer, Gehörlose, Lernbehinderte,... teilhaben können, wird attraktiv und glaubwürdig auch für andere.

Johannes 13, 35 „An eurer Liebe zueinander wird jeder erkennen, dass ihr meine Jünger seid.“ Jesus sagte, dass die Welt an unserem Umgang miteinander erkennen wird, wem wir nachfolgen. Wenn sie sieht, wie wir uns gegenseitig lieben, wird sie das zu Jesus hinziehen.

Lasst uns eins sein, lasst uns zugänglich sein, lasst uns inklusiv sein, lasst uns in praktischer Liebe vereint sein, damit die Welt die Wahrheit Jesu sehen kann; und glauben!

Lieder

  • Du bist der Weg und die Wahrheit und das Leben
  • Du bist ein wunderbarer Hirt

Dank

  • Dass auch dieses Jahr wieder Mitarbeiter aus dem Rehazentrum in der Ukraine eine Woche im Allianzhaus in Bad Blankenburg sein konnten um sich etwas zu erholen und auch Hilfsmittel zurück in die Ukraine nehmen konnten. Dank an alle Spender die das möglich machten.
  • Dass wir im Arbeitskreis PerspektivForum Behinderung ein motiviertes, starkes ehrenamtliches Team haben.
  • Nachdem unsere Tagung im Rahmen der 10 Jahre Deutschland Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention coronabedingt ausfallen musste, können wir nun im Oktober in Berlin tagen zum Thema: „Herzschlag der Behindertenkonventionen“.
  • Wir blicken zurück auf über 15 Jahre Erfahrung mit der Ratifizierung Deutschlands der UN-Behindertenrechtskonvention und wollen reflektieren, was sich verändert hat. Wo gibt es Veränderungen, Entwicklung, vielleicht auch Enttäuschungen? Wir wollen die Gelegenheit nutzen, miteinander und auch mit Verantwortungsträgern ins Gespräch zu kommen.

Bitte

  • Für alle Ukrainer mit Behinderung und ihre Angehörigen, die wir seit Kriegsbeginn evakuieren konnten, dass sie sich weiter gut in ihrer neuen Umgebung einleben können.
  • Für ihre Verwandten und Ehepartner in der Ukraine. Für den Aufbau eines Projektes gebrauchte Hilfsmittel zu sammeln und aufzuarbeiten für Osteuropa, Ukraine und Albanien.
  • Bitte beten sie dafür, dass die Anträge für finanzielle Unterstützung der geplanten Tagung vom 17. - 20.10. in Berlin bei Aktion Mensch genehmigt werden, damit auch Personen teilnehmen können, die sich das sonst nicht leisten können.
  • Das möglichst 100 Teilnehmer kommen und die Tagung insgesamt ein Segen wird für alle die dabei sind, für die Politiker mit denen wir Gespräche haben, und für die Gemeinden in Berlin und darüber hinaus, denen wir den Wert der Teilhabe von Menschen mit Behinderung in christlichen Kreisen nahe legen wollen.

Martina Köninger, Leiterin PerspektivForum Behinderung der Evangelischen Allianz in Deutschland