Die Stimme der Christen – Engagement in der Gesellschaft und deren zukünftige Herausforderungen
Monatliches Allianzgebet für Juni 2023
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So spricht der HERR: An diesem Ort, von dem ihr sagt: »Er ist wüst, ohne Menschen und Vieh«, in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems, die so verwüstet sind, dass niemand mehr darin ist, weder Menschen noch Vieh, wird man dennoch wieder hören den Jubel der Freude und Wonne, die Stimme des Bräutigams und der Braut und die Stimme derer, die da sagen: »Danket dem HERRN Zebaoth; denn der HERR ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich«.
Jeremia 33,10
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So geht es vielen Marktplätzen in Deutschland am Tag der Deutschen Einheit, sie
sind leer. Die Geschäfte sind zu, weil es ein Feiertag ist. Die Menschen erholen
sich und gestalten individuell ihren Tag. Die Marktplätze sind auch jetzt nach der
Pandemie in den meisten Orten leer. Es gibt noch keine Tradition in unserem Land
den Tag der Deutschen Einheit öffentlich zu feiern. Ein klares Symptom, dass noch
etwas heil werden kann in unserem Volk.
Was, wenn die Christen im Land vorangehen und das tun, von dem Jeremia hier
spricht: Mit Dankliedern auf die Straßen gehen und Freude und Jubel hören zu
lassen.
Dafür hat sich die Initiative „3. Oktober - Deutschland singt und klingt“ aufgemacht
und regt im ganzen Land an, um 19.00 Uhr die Marktplätze mit zehn Liedern
zu füllen aus unterschiedlichen Genres vom Choral bis zum Popsong, vom Volkslied
bis zum Gospel.
CVJM und Evangelische Allianz sind gemeinsam mit bundesweiten Musikverbänden,
Menschenrechtsvereinen und sogar einem Migrantenverein im Trägerverein
zusammengeschlossen. Wäre es nicht ein Geschenk, wenn sich überall im Land
lokale Traditionen bilden, diesen Tag im Gedenken und Danken an das Wunder der
friedlichen Revolution von 1989, den Mauerfall und der Deutschen Einheit zu feiern
und mit Kerzen in der Hand ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens zu setzen?
Könnten da kirchliche Gruppen nicht durch ihr Engagement deutlich die Adresse des
Dankes und den Grund der Hoffnung einbringen, neben Zeitzeugen, die erzählen
was sie vor nun mehr 34 Jahren erlebt haben und wofür sie dankbar sind?
Achten wir doch darauf, welche Verheißung Gott auf ein solches Dankopfer setzt: Er
will das Geschick des Landes wenden. Brauchen wir nicht genau dieses Eingreifen
Gottes? Heraus aus Hass, Wut Polarisierung, Teilung, Gleichgültigkeit, Egoismus,
Ungerechtigkeit, Angst usw.?
„Wer Dank opfert der preist mich und da ist der Weg, dass ich ihm zeige das Heil“,
Psalm 50,23.
Das innere Gefühl der Dankbarkeit kann der Motor sein, diesen Dank auch vor anderen
Menschen und vielleicht sogar in aller Öffentlichkeit zu äußern. Am 3. Oktober
gemeinsam mit allen Kulturen und Generationen auf den Marktplätzen den Zusammenhalt
zu stärken und sich als Teil eines großartigen nationalen Miteinanders zu
erleben, erfüllt das Herz. Es macht Mut, gemeinsam mit anderen anzupacken und
unsere Gesellschaft zu gestalten. Die Bibel ermutigt, immer wieder zum Gedenken
an Gottes Handeln zu feiern und der nächsten Generation damit die Geschichten
vom Eingreifen Gottes weiterzugeben. Was, wenn Sie damit in Ihrem Ort am Tag der
Deutschen Einheit anfangen? Dankbarkeit schreibt Geschichte.
Zur Vorbereitung und Gestaltung
Besprechen Sie mit Ihrem Hauskreis, Ihrer Gemeinde, ob Sie auf Ihrem Marktplatz mitmachen wollen.
Laden Sie andere Gruppen in Ihrem Ort ein, dabei zu sein (Chöre, Band,
Posaunenchor, Stadtkapelle), Schlüsselpersonen aus dem Ort
(Bürgermeister, Feuerwehr, Schul- und Kindergartenleiter, usw.) sowie
Zeitzeugen und Mutmacher zwischen dem Liedersingen zum Interview ein.
Melden sie sich auf der Webseite an: www.3oktober.org. Dort bekommen
Sie kostenlosen Zugang zu allen Materialien, Noten, Playbacks und
Dienstleistungen. (Liederhefte kostenlos bestellbar).
Beten Sie mit anderen Geschwistern für den Tag, dass Gott die Ehre
bekommt.
Laden Sie Bürger ein. Stellen Sie Lautsprecher am Tag auf. Und dann wird
gesungen.
Wir danken Gott für
für das Wunder der friedlichen Revolution, des Mauerfalls und der
Deutschen Einheit:
dass sich Menschen gegen die Angst entschieden haben und für die Zukunft
in ihrem Land eingestanden sind und Politiker für die Einheit gekämpft
haben;
für alles was sich schon so positiv verändert hat und was schon zusammengewachsen
ist;
dass immer mehr Städte und Orte am 3.10 begonnen haben, gemeinsam
öffentlich mit allen Kulturen und Generationen zu feiern;
für die Schirmherrschaft des Bundesratspräsidenten und Kooperationspartner
wie den Deutschen Musikrat, EKD und Deutschen Städtetag.
Wir bekennen, wie
dass oft Gleichgültigkeit unser Verhältnis im Westen zum Osten bestimmt
und wir uns immer noch überlegen fühlen;
dass die Freude über Freiheit und Einheit untergeht im Alltag und wenig
Raum für Dankbarkeit geblieben;
dass wir Gott so wenige für dieses einzigartige Wunder in der Geschichte
danken.
Wir bitten
weiterhin in die Aufgabe des Zusammenwachsens zwischen Ost und West
zu investieren;
mutig für das Äußern der Dankbarkeit und dafür Raum und Energie
aufzubringen;
dass wir als Christen die gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen;
dass wir Mitgestalter der Demokratie sind und nicht nur Nutznießer;
dass wir die großen Taten Gottes auch der nächsten Generation weitersagen
und Mut machen angesichts von Hoffnungslosigkeit, Gottes Eingreifen zu
erbitten und nicht aufzugeben.