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„Jesus spricht zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, die Zahl der Arbeiter aber ist wenig. Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte.“
Matthäus 9,37-38
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Was war damals passiert? Jesus zog unermüdlich durch Israel, durch alle Städte und Dörfer. Er lehrte, predigte und heilte (Vers 35). Ein volles Programm. Überall gab es Not. Die Leute sehnten sich nach Erlösung, Hoffnung und Heil. Sie waren ruhe- und rastlos, erschöpft, verschmachtet, führerlos.
Wichtig ist: Jesus hatte total offene Augen für die Not seiner Zeit. Er nahm Anteil an den Herausforderungen der Menschen um ihn herum. Er war kein weltabgewandter Philosoph, kein zurückgezogener Wissenschaftler im Elfenbeinturm. Er war „up-to-date“, würde man heute sagen, war ein guter Beobachter, nahm Anteil an den Geschehnissen der Zeit, las die Nachrichten, sprach mit den Menschen über ihre Belastungen und Nöte.
Noch wichtiger: „Als er die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt“ (Vers 36). Jesus Christus war nicht nur informiert, sondern vor allem berührt. Die Not der Menschen ging ihm zu Herzen. „Innerlich bewegt“ meint eine tiefe emotionale Regung, voller Empathie. Die Not der Menschen ließ ihn nicht kalt. Es war ihm nicht gleichgültig, sondern Jesus litt mit den Leuten.
„Erschöpft, verschmachtet, ohne Hirten.“ Niederschmetternde Diagnose, möchte man meinen. Aber dann spricht Jesus plötzlich von einer großen Ernte. Er sieht nach vorne, blickt auf die Zukunft, sieht das Licht am Horizont. Eine große Ernte ist zu erwarten, viel Ertrag auf dem Feld. Trotz widriger Umstände sieht er eine Erweckung aufleuchten. Gerade in der Stunde größter Not will ich einen Aufbruch schenken. Gerade in der finstersten Nacht leuchtet ein neues Licht. Dafür braucht es aber mehr Arbeiter!
Auch heute sind die Umstände düster. Erschöpfung überall. Orientierung tut Not. Die Gottvergessenheit greift um sich. Leere Kirchen. Kriegsnöte, Ängste, Einsamkeit. Nicht besser als zur Zeit Jesu! Eher schlimmer.
Wir brauchen einen Aufbruch! Bei uns Christen. In unseren Kirchen und Gemeinden. Umkehr und Erneuerung, Buße und neue Hingabe an Ihn. Wir brauchen aber, wie damals auch, mehr Leute im Dienst für Jesus, „Arbeiter in der Ernte“. Die Zahl der Theologiestudenten geht seit Jahren dramatisch zurück. Immer weniger lassen sich rufen. Manche Kanzeln bleiben jetzt schon leer. Missionsstationen können nicht neu besetzt werden. Und nun gehen auch noch die großen Jahrgänge in den Ruhestand.
„Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte.“ Es braucht gute, bibeltreue und christuszentrierte Ausbildungsstätten. Es braucht gute Programme, inspirierende Dozentinnen und Dozenten, eine neue Wertschätzung des „geistlichen Dienstes“, einen besseren Umgang mit Pastoren und Mitarbeitern. Ja, das alles braucht es.
Aber vor allen Dingen braucht es unser Gebet für die „Erntehelfer“. Das Gebet ist der Schlüssel. Nur Gott kann Herzen erwecken für den Dienst. Gott fragt auch heute: „Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen?“ Die Antwort des Jesaja war kurz und eindeutig: „Hier bin ich, sende mich“ (Jesaja 6,8).
Es gibt so viel zu tun. Das Evangelium muss hinaus in die Welt. Der Glaube gibt Halt, Sicherheit und Heilung. Die Gemeinde ist der Ort gegen Einsamkeit. Hier darf mein Herz zur Ruhe kommen, Gnade finden. Wer sagt es den Menschen heute?
Vorbereitung und Gestaltung
- Erkundigen Sie sich nach der Personalnot in Ihrem Bereich. Wo werden konkret Leute gebraucht?
- für den einzelnen Beter: Bitten Sie Gott, Ihnen eine Person zu zeigen, die Sie ermutigen können für den vollzeitlichen Dienst
- für die Gebetsgruppe: Gott möge einen geistlichen Aufbruch in unseren Gemeinden schenken, damit auch mehr Menschen in den Dienst gehen
- Informieren Sie sich über gute, geistlich-gesinnte und bibeltreue Ausbildungsstätten, die sie anderen empfehlen können
- Ermutigungsrunde: Was schätze ich an meinem Pastor/Pastorin? Wie kann ich ihn/sie ermutigen?
Dank
- für alle „Arbeiter in der Ernte“ weltweit, und in meiner Umgebung, für ihren treuen Dienst
- dass Gott uns nicht im Stich lässt, gerade in der schweren Zeit jetzt
- für die vielen guten theologischen Ausbildungsstätten in unserem Land
Buße
- weil uns die verlorenen Menschen oft so gleichgültig sind
- weil wir oftmals so lau unseren Glauben leben
- weil wir oft selbst keine guten Aushängeschilder Gottes sind
- weil wir die „Arbeiter in der Ernte“ zu wenig unterstützen
Bitte
- für junge Menschen, die mit Begeisterung „Arbeiter der Ernte“ werden wollen
- für neue Begeisterung für den pastoralen Dienst und den Missionsdienst
- für die Dozentinnen und Dozenten an den theologischen Ausbildungsstätten
- für einen geistlichen Aufbruch in unseren Gemeinden
- für Gottes Erbarmen für unser Land