Liebe Beterinnen, liebe Beter,

Monatliches Allianzgebet für Januar 2023

auch dieses Jahr laden wir sie wieder während der Allianzgebetswoche vom 08. bis 15.01.2022 ein, gemeinsam zu beten. Trotz vieler dunklen Wolken am Horizont der aktuellen Weltlage haben wir Christen allen Grund, uns zu freuen und Hoffnung zu haben. Die Welt sehnt sich nach Gnade und Hoffnung. Die Gemeinde - und insbesondere die verfolgte Gemeinde - sehnt sich nach der Wiederkunft Jesu. Diese Vorfreude auf SEIN Kommen möge uns ganz neu und tief in diesem Jahr erfassen. Dazu hat Wladimir Pikman einen wertvollen Artikel verfasst:

Weinen, Freude & Hoffnung auf den Messias Gedanken zu einem zentralen Bibeltext der Freude: 1. Petrus 1,3-12

Leider gab es kaum Zeiten in der jüdischen Geschichte, in denen wir nicht gelitten haben. Das Leiden zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Geschichte. Seit unser Urvater Abraham erwählt wurde, ist das Leiden unser Schicksal. Aber auch im Leiden gibt es immer Hoffnung für unser Volk. Jüdische Musik spiegelt unsere Kultur, „unsere Seele“ wider. Bei asch-kenasisch-jüdischer Musik merken wir etwas Besonderes über die jüdische Seele. Bei jüdischer Klezmer-Musik weint und lacht die Geige zugleich. Sie kann lachen bei all dem Leiden der jüdischen Geschichte. Denn es gibt ein Bindeglied zwischen Weinen und Lachen: Hoffnung. Seit Jahrtausenden hoffen wir auf die Wiederherstellung Israels in dem verheißenen Land, das Kommen des Messias, die Auferstehung. Die Nationalhymne Israels heißt „Hatikwa“: „die Hoffnung“. Interessant ist: In der Hymne geht es nicht um das Israel von heute, sondern um die Zukunft. Sie klingt irgendwie traurig, beinhaltet aber Hoffnung. Eine jüdische Weisheit sagt: „Solange die Erde unter mir ist und nicht über mir, gibt es Hoffnung.“ Deshalb ist die Nationalhymne, die jüdische Liturgie und jüdische Musik voller Weinen und Lachen. Und dazwischen steht als Bindeglied die Hoffnung. Der Apostel Petrus war auch Jude und schrieb typisch jüdisch. Er glaubte und hoffte auf die Wiederherstellung Israels. Deshalb schrieb er auch an damalige „messianische Juden“ und andere, die sich ihnen angeschlossen hatten, über die Hoffnung – nicht für heute, sondern für die Zukunft. Die Hoffnung ist eng mit dem Glauben verbunden. Was ist es für eine Hoffnung? Wir sind berufen zu einem unvergänglichen Erbe – aber das Erbe wird erst zu der Endzeit offenbar. Es wird für uns aufbewahrt und auch wir werden für das Erbe aufbewahrt. Als ich Jeschua (Jesus) kennenlernte, habe ich ein Erbe zugesagt bekommen. Mein Erbe wartet bei Gott sicherer auf mich als bei jeder Bank in Deutschland. Wenn das Erbe und die Hoffnung darauf aber in der Zukunft liegen: Was haben wir dann jetzt? „Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen“ (Vers 6). Das ist unser Heute, unser Leben jetzt: Probleme, Leiden, Krankheiten, Anfechtungen. Aber trotzdem gibt es Freude. Warum? Weil es Hoffnung gibt. Jetzt können wir ihn noch nicht von Angesicht zu Angesicht sehen. Wir glauben an ihn und lieben ihn, obwohl wir ihn nicht gesehen haben. Aber eines Tages werden wir vor ihm stehen. Die Hoffnung auf ewiges Leben, unser Erbe im Himmel, die Wiederherstellung Israels und die Wiederherstellung von uns allen. Dafür lohnt es sich zu leben. Und zu leiden. Und wenn dann Jeschua wiederkommt, wird unsere Vorfreude in unaussprechliche Freude verwandelt werden (1. Petrus 1,8).

Wladimir Pikman, messianischer Theologe,
leitet den Beit-Sar Shalom Evangeliumsdienst