Die Stimme der Christen – Engagement in der Gesellschaft und deren zukünftige Herausforderungen

Monatliches Allianzgebet für Juni 2023

Ihr seid das Salz der Erde. […] Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Matthäus 5,13-16

Mit drei anschaulichen Bildern beschreibt Jesus Wesen und Wirkung seiner Leute.

Das Salz macht die Mahlzeit schmackhaft. Es gehört in die Suppe. Dort lösen sich die Salzkörner auf, werden unsichtbar und entfalten damit ihre schmackhafte Wirkung. Raus aus dem Salzstreuer, damit sie ihren Zweck erfüllen.

Eine Stadt steht für Offenheit, Dynamik und Begegnung; sie gibt Zusammenhalt, Kraft und bietet Schutz. Menschen gehen dort ein und aus, kaufen und verkaufen, besuchen Freunde und erhalten Dienstleistungen. Sie erfahren Neuigkeiten und entdecken frische Ideen. Eine „Stadt auf dem Berg“ ist weit sichtbar; nachts gibt ihr Licht einem Wanderer Orientierung und schenkt neue Hoffnung.

Das Öllämpchen gehört auf den Ständer; dann strahlt ihr Licht weit, gibt im Dunkel Orientierung, macht aber auch den Schmutz sichtbar und legt die unaufgeräumte Schmuddel-Ecke bloß.

Alle drei Bilder stehen für Begegnung mit der Außenwelt. Die Begriffe sind sich selbst nicht genug, sondern dienen einem höheren Zweck. Eine Stadt prägt ihre ganze Region. Salz und Kerze verzehren sich und entfalten dadurch ihre gute, heilsame Wirkung.

In gleicher Weise gehören Christen in die Welt; sie leben nicht exklusiv als heilige Gemeinschaft und warten treu auf die herrliche Zukunft im Himmel; sie sind vielmehr gesandt in die schmutzige, zerrissene, dunkle, rebellische Welt, die von Gott dennoch geliebt ist (Johannes 3,16)! Dort sollen sie „ihr Licht leuchten lassen“, das Evangelium im Alltag leben, damit Menschen „ihre guten Werke“, ihre neuen Werte und Prioritäten, sehen und zu Gott hingezogen werden.

Mehr noch: Das ist nicht nur Jesu Wunsch, Hoffnung und Ziel für seine Leute; Jesus sagt vielmehr: „Ihr seid…!“ Er erklärt es für Realität; das macht unser Wesen aus.

Lasst uns beten, dass der Herr uns offene Augen schenkt, um die Welt mit Seinen Augen zu sehen und ihr um Jesu willen zu dienen. Jeder von uns hat besondere Begabungen, Kenntnisse und Erfahrungen, und dadurch einen besonderen Blick für unsere Umgebung, nimmt ihre Schönheit und Potentiale, Widersprüchlichkeiten und Nöte in einzigartiger Weise wahr. So können wir gezielt beten für unsere Nachbarn und für Menschen in Verantwortung in Stadt und Land, Führungskräfte in Betrieben, Fachkräfte im Bildungs- und Gesundheitswesen, dass Gott ihnen Kraft und Weisheit gibt für ihre Aufgaben. Und das Miteinander in unserem Wohnviertel und Ort mitgestalten. Für die neuen Entwicklungen und überraschenden Wendungen in unserer Welt.

Zur Vorbereitung und Gestaltung

  • Erkundige dich, wer die großen Arbeitgeber in der Region sind, Entscheidungsträger an Schulen, in Krankenhäusern und Behörden!
  • Welche Themen bestimmen die Tagesnachrichten? Welche werden in den Leserbriefen deiner Tageszeitung oder Blogs gerade diskutiert?
  • Welche Herausforderungen erlebst du am Arbeitsplatz?
  • Welche sozialen Brennpunkte gibt es an deinem Ort/Stadt?
  • Welche Fragen bewegen deine Nachbarn?
  • Welche Gebetsanliegen werden in Gebetsgemeinschaften in deinem Hauskreis, Gemeinde häufig genannt?
  • Die EAD-Arbeitskreise bieten Info und Materialien zu zahlreichen aktuellen Themen, z.B. Förderung von Frauen, Frieden und Versöhnung, Gebet, Islam, Israel, Judentum und Nahost, Kinder in Kirchen und Gesellschaft, Behinderung, Politik, Religionsfreiheit & Menschenrechte, Religiöser Machtmissbrauch.
    Zu den Arbeitskreisen​​​​​​​

Wir danken Gott für

  • 75 Jahre Frieden und Freiheit in unserem Land
  • Aussöhnung mit unseren Nachbarländern und Zusammenwachsen Europas
  • gesicherte Arbeitsplätze und soziale Absicherung, medizinische Versorgung
  • weithin funktionierenden Staat und Rechtsordnung
  • relativen Wohlstand, stabile Versorgung mit Energie und Lebensmittel
  • zahlreiche Möglichkeiten, selbst Gutes zu tun und mit anderen zu teilen
  • Viele Gelegenheiten, zur Meinungsbildung in unserem Land und weiteren Entwicklung unserer Gesellschaft beizutragen
  • Unzählige Möglichkeiten auf Jesus hinzuweisen.

Wir bekennen, wie

  • unvollkommen wir Gottes Werte am Arbeitsplatz und in der Nachbarschaft leben
  • selten wir uns Zeit für Nachbarn und Einsame nehmen
  • wenig wir uns um Geflüchtete und Benachteiligte kümmern
  • oft wir zu feige sind, anzügliche Bemerkungen von Kollegen und Diskriminierung jeder Art entschieden zurückzuweisen
  • selten wir in Bürgerinitiativen, Vereinen, Parteien, Elternvertretung mitarbeiten und uns für Gerechtigkeit und Versöhnung in unserem Land einsetzen
  • wenig wir uns für das Leben einsetzen: für Ungeborene, Erziehung von Kindern, Würde von Pflegebedürftigen, Minderheiten und Migranten fördern
  • leicht die Not in zahllosen Ländern uns aus dem Blick gerät
  • oft wir feige und geistlos sind, mit Freunden über Jesus zu reden.

Wir beten

  • Für Menschen in Verantwortung in Behörden, im Erziehungs- und Gesundheitswesen
  • Für die Regierenden in der Welt insbesondere in Brennpunkten wie Russland, Ukraine, China, Äthiopien, Iran, Syrien, Sudan, Mali, Kongo…
  • Für unsere Gemeinden, dass wir Gottes Wahrheit im Alltag leben und das Evangelium verständlich verkündigen
  • Für unsere Stimme in der Gesellschaft durch Leserbriefe in Zeitungen, Social Media Posts, Gespräche mit Abgeordneten…
  • dass wir jede Form von Machtmissbrauch entschieden anprangern und für die Rechte anderer eintreten
  • dass wir schöpfungsbewusst leben, einen schlichten Lebensstil entwickeln, Energie sparen, ressourcenschonend wirtschaften und uns für Artenschutz einsetzen
  • Mutig, echt und verständlich von Jesus reden.

Liedvorschläge

  • Jesus Christus herrscht als König
  • Wach auf du Geist der ersten Zeugen
  • Herz und Herz vereint zusammen
  • Hilf Herr meines Lebens
  • Gib uns Frieden jeden Tag

Weitere Bibeltexte: Jesaja 58,1.6-11; 2. Korinther 8,21; Epheser 2,10; Titus 2,7.14; 3,1

Detlef Blöcher, Missionsdirektor i.R., Mitglied im Arbeitskreis Integration und Migration der Evangelischen Allianz Deutschland, Sinsheim.